Christian Doelker CV

Prof. Dr. Christian Doelker, (* 23. November 1934 in Zürich; † 13. Oktober 2020)

 

Christian Doelker war ein Pionier der Medienpädagogik und der Bildtheorie. Sein Wirken als Professor an der Universität Zürich und als Buchautor sowie sein Einsatz für visuelle Kompetenz in einer Multimediagesellschaft geben heute und für die Zukunft Impulse. 

 

Christian Doelker war von 1995 bis zu seiner Emeritierung 2002 Professor für Medienpädagogik am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.

 

Christian Doelker studierte Romanistik in Zürich, Paris und Pisa. Danach arbeitete er als Gymnasiallehrer in Zürich. Von 1971 bis 2000 leitete er die Audiovisuelle Zentralstelle bzw. den Fachbereich Medien & Kommunikation am Pestalozzianum Zürich. 1995 wurde er zum nebenamtlichen ausserordentlichen Professor für Medienpädagogik an die Universität Zürich berufen. Von 2002 bis 2003 lehrte er zudem als Gastprofessor an der Universität Fribourg.

 

Christian Doelker setzte sich mit viel Engagement in der Schweiz und im Ausland für zahlreiche Projekte und Vorhaben rund um die Medienpädagogik ein: Er war Projektleiter „Medienpädagogik" des Kantons Zürich, Mitglied der Zentralen Arbeitsgruppe «Medienerziehung» des Südwestfunks in Deutschland (1982-99), hatte von 1990 bis 1992 die Lehrstuhlvertretung für Prof. Dr. Hertha Sturm am Institut für Medienpsychologie und Medienpädagogik der Universität Koblenz-Landau inne, war Mitglied des Projektbeirats des BLK-Modellversuchs «Differenzierte Medienerziehung als Element allgemeiner Bildung» in Nordrhein-Westfalen (1995-98) und Mitglied des Lenkungsausschusses des Projekts Comenius in Berlin (1996-98). Bis 2002 war er als Lehrbeauftragter der ETH Zürich tätig, bis 2005 Dozent an der F+F Schule für Kunst und Mediendesign Zürich. Zudem war er Mitglied des Arbeitskreises «Medienerziehung in Wissenschaft und Bildungspraxis» des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Fakultätsmitglied der Europäischen Journalismus Akademie eja, Wien (bis 2005) sowie langjähriges Vorstandsmitglied des Vereins Medienkritik Schweiz.

 

In seinen Forschungsschwerpunkten Bildtheorie/Bildpädagogik, Mediendidaktik, Medienpädagogik und Medienkultur publizierte er zahlreiche Beiträge und Bücher und wirkte auch als Autor von Fernseh- und Hörfunksendungen.

 

Obwohl thematisch vielseitig interessiert, war es von den ersten Arbeiten an der Universität Zürich an eines der zentralen Anliegen Christian Doelkers, eine „fortschreibbare Medienpädagogik“ zu entwickeln. Dieses Anliegen zog sich wie ein roter Faden durch sein Wirken, ebenso wie sein Interesse an der Bildtheorie und der Bild-Bildung. Frühzeitig betonte er die Notwendigkeit einer visuellen Kompetenz in einer Multimediagesellschaft, um der immer grösseren Verunsicherung darüber, ob das, was wir sehen, wirklich ist, zu begegnen.